Vom Erfgrund bei Hardheim kommt man in das Seitental, das die Schweinberger Bach in das fränkische Plateau eingeschnitten. Barocke, mit Reblaub umrankte Bildstöcken stehen am Rain und geben dem Tälchen eine typisch fränkische Note.
Dann plötzlich sieht man Dorf und Burg. Madonnen in gläsernen Kästen schmücken jedes Haus und hoch über den Häusern thront die Burg.

Und man besinne sich, wie das alles einmal war, in alter Zeit. Die erste Erwähnung ist datiert vom 5.5.1137 in einer bischöflichen Urkunde, in der ein Wolfram und Traift de Sweneburg als Zeuge auftreten. Im 13. Jahrhundert regierte ein Abt Konrad von Schweinberg die Benediktinerabtei in Umorbach, nämlich von 1284 bis 1298. Nach dem Aussterben der Lienie kam Schweinberg an die Erben, zunächst an die Grafen von Boxberg und dann im Jahre 1313 an die Grafen von Wertheim.

Dann kam die Zeit des ersten Kirchenbaues und der Weihe im Jahre 1346 und die Errichtung einer festen Station mit einem Geistlichen.
1379 wurde Schweinberg durch die Verleihung des Stadtrechtes durch König Wenzel zur Stadt erhoben. Ein Recht, das erst durch die Neuordnung Napoleons im Jahre 1803 verloren ging. Bewegte Zeiten kamen nun für den Ort und die Burg. Wiederholt war Schweinberg Schauplatz der Kämpfe, in deren Verlauf die Burg erobert und zerstört wurde.

Das 16. Jahrhundert war erfüllt von Glaubenskämpfen und aufregenden inneren Unruhen, auf deren Boden der Bauernkrieg im Jahre 1525 entbrannte, der auch Schweinberg zum Durchzugsgebiet machte.

Im 17. Jahrhundert war es der 30jährige Krieg, der die wiederauferbaute Burg, sowie die Stadt erneut zum Kriegsschauplatz werden ließ und Schweinberg die Besatzung mal schwedischer, mal kaiserlicher Truppen ertragen mußte. Im Jahre 1673 wurde, die Burg noch einmal zerstört, und zwar durch Verbündete Schwedens, französische Söldnertruppen unter General Túrenes. Ein Wiederaufbau kam nicht mehr in Frage, da sie ihre Rolle als Feste ausgedient hatte.

Als nun ruhigere Zeiten kamen und die Bautätigkeit einsetzte, gab die Kammer der Bischöflichen Kurie von Würzburg auch die Verwendung der vielen Steine als Baumaterial für öffentliche und Privatbauten frei. So kam es, daß von der einst so mächtigen Burganlage nur noch Reste und die Ruine des alten Burgfrieds übriggeblieben sind.

Nun ist Schweinberg mit 700 Einwohnern stattlich herangewachsen.

anno 1972